kryptische Antwort nach Vertragswiderruf

[freifallspoiler]

Hallo,

da Alice (anders als die Telekom) es bei mir nicht schafft einen Anschluss mit mehr als 3.000 kBit/s zu schalten habe ich mit Verweis auf die Punkte 2.5.3 und 2.5.5 der Leistungsbeschreibung (mind. 5.000kBit/s und nur nach Rücksprache weniger) meinen Rücktritt vom Vertrag ausgesprochen und zur Vermeidung von wirren Abbuchungen die Einzugsermächtigung widerrufen.

Nun bekomme ich ein Schreiben mit dem folgenden Inhalt:

Bestätigung zu Ihrem Änderungsauftrag
Kundennummer XYZ / Auftragsnummer 42

Sehr geehrter Herr XXXXXXXXXX,

die von Ihnen gewünschte Änderung haben wir vorgenommen.

Da Sie die Einzugsermächtigung widerrufen haben, wurde die zahlungsart von Lastschrift auf Überweisung umgestellt.

Die entsprechenden Überweisungsbelege erhalten Sie bei Ihrer Bank.

Aktuelle Informationen zu unseren Produkten erhalten Sie im Internet auf http://www.alice.de

Viele Grüße
Ihr Alice Team

Der Anschluss ist allerdings weiterhin geschaltet. In keiner Form wurde auf meinen Widerruf eingegangen. Die erste Rechnung wurde mit der Aktionsgutschrift verrechnet, so dass bisher keine Zahlung nötig war.
Wie ich Alice bisher erlebt habe, scheint es mir als würden sie sich in Punkto Widerruf einfach tot stellen.

Da sie Leitung aber noch geschaltet ist, werde ich ja wahrscheinlich keinen Anschluss bei einem anderen Anbieter beauftragen können. Auch möchte ich das noch nicht tun, bevor mir die Beendigung des Vertrags von Alice nur mit "die von Ihnen gewünschte Änderung habe wir vorgenommen" bestätigt wird.

Habt ihr Ideen, was ich tun soll? Nach zwei Einschreiben mit Rückschein ist die Antwort von Alice ein wenig dürftig, oder?

[Undertaker]

Das ist in der Tat nur die Bestätigung für den Widerruf der Einzugsermächtigung. Für die Kündigung kannst du dir eine extra Kündigungsbestätigung zuschicken lassen. Wie ist denn der Staus in der Kundenlounge, ist da die Kündigung schon eingetragen oder vorgemerkt?

[freifallspoiler]

Nein, in der Lounge ist keine Kündigung zu sehen.

Allerdings handelt es sich ja auch nicht um eine Kündigung, sondern um einen Widerruf. Naja, ich habe jetzt auch noch eine Kündigung vorgemerkt und werde wohl nicht drum herum kommen noch einmal einen Brief zu verfassen.
Die Alternative wäre wohl zu warten bis Alice Geld haben will und dann den Klageweg zu gehen, aber wenn sich das vermeiden lässt, wäre das sicherlich angenehmer...

[Undertaker]

Allerdings handelt es sich ja auch nicht um eine Kündigung, sondern um einen Widerruf.

Ein Widerruf oder die Anwendung des 14 tägigen Rücktrittsrecht ist aber was anderes, in deinem Fall ist ja ein gültiger Vertrag zustande gekommen. Wenn du der Meinung bist das Alice die zugesicherten Leistungen nicht erbringt mußt du das erstmal als Mangel anzeigen und mit Fristsetzung Alice die Möglichkeit geben diesen zu beheben. Ist eine Mängelbeseitung seitens Alice nicht möglich hast du, mit Verweis auf die entsprechenden Punkte in den AGB und der Leistungsbeschreibeung, das Recht den Vertrag zu kündigen. Wobei es in dem Fall auch auf die vertraglich vereinbarte MVLZ ankommt, wenn du eh einen Vertrag ohne MVLZ hast kann man das ganze ja auch auf dem normalen Weg machen.

[freifallspoiler]

Oh, entschuldige bitte, ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich Alice natürlich zunächst einmal in jedem der zwei Briefe zur Nachbesserung aufgefordert habe und im Falle einer Unmöglichkeit der Nachbesserung meinen widerruf erklärt.
Der Text meines letzten Birefs auf den ich die o.g. kryptische Antwort bekam lautete:

Geehrte Damen und Herren,

ich beziehe mich auf mein Einschreiben vom 24.2.2011, in dem ich Sie zur Nachbesserung der nach den Punkten 2.5.3 und 2.5.5 Ihrer Leistungsbeschreibung mangelhaften Leistungserbringung aufforderte.
Ebenso habe ich in diesem Schreiben vorsorglich für den Fall, dass diese Nachbesserung erneut erfolglos bleibt, den zwischen uns geschlossenen Vertrag wegen nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung widerrufen.

Trotz meiner Bitte mich unter der im Briefkopf genannten Rufnummer (0xxxxxx) xxxxxxx zu kontaktieren, habe Sie mir über die im Vertrag hinterlegte Rufnummer folgende Nachricht hinterlassen:

„Schönen guten Morgen, Alice Kundenbetreuung, XXXXXX XXXXX mein Name, hallo. Leider habe ich Sie telefonisch jetzt nicht erreicht, deshalb halt die Ansage aufs Telefon – auf den Anrufbeantworter. Ähm, ja, Sie hatten uns die Störung ja schon mal gemeldet, und ähm, aufgrund Ihrer Leitungslänge von über 8 Kilometern ist halt keine höhere Bandbreite möglich. Ähm, die Leitung wird ja von der Telekom schaltet und ähm, da wir nicht wissen, wo die Telekom Sie aufschaltet, können wir das leider auch nicht beeinflussen. Ähm, bedeutet in dem Sinne, dass wir daran aktuell nichts ändern können. Falls Sie noch Rückfragen haben sollten […]“

Ich sehe in dieser Mitteilung eine Verweigerung der Erbringung der Leistung gemäß den oben genannten Punkten der zwischen uns geltenden Leistungsbeschreibung sowie unter anderem gemäß §323 BGB Absatz 1 sowie Absatz 2 Nummer 1.

Daraus resultierend wiederhole ich hiermit den Widerruf des zwischen uns geschlossenen Vertrags. Hilfsweise kündige ich diesen ohne Frist gemäß § 314 BGB.

Zur Vermeidung von Kosten, die eventuell durch Computerfehler Ihrer Abrechnungssysteme entstehen könnten, widerrufe ich hiermit die erteilte Einzugsermächtigung mit sofortiger Wirkung.

Sollten Sie trotz der erbrachten Schlechtleistung der Meinung sein, dass ich zu einer Zahlung verpflichtet sei, so bitte ich um postalische Rechnungsstellung und eine schriftliche Begründung aus welchen Leistungen sich errechnete Beträge ergeben sollen.

Die von Ihnen gelieferten Geräte liegen hier zur Abholung durch Sie bereit. Bitte stellen Sie sicher, dass ich rechtzeitig über einen Abholungstermin informiert werde.

Ich bitte für Antworten ebenfalls die Schriftform zu verwenden!

Im Falle, dass Sie sich entschließen mich stattdessen anzurufen, widerspreche ich schon jetzt ausdrücklich jeder Form von Aufzeichnung des Telefonats sowie dem Mithören von Dritten.

Ich bedauere, dass die vereinbarte Leistung nicht erbracht werden kann und bitte um schriftliche Bestätigung meines Widerrufs.

Mit freundlichem Gruß
([Name] – Kundennummer DE4242424242

Es klingt als würde so etwas bei Alice ausgesessen.

Ich weiß natürlich, dass bei 8km Leitungslänge fast 3.000kBit/s schon gut sind, allerdings schaltet die Telekom Anschlüsse mit 12 bis 16.000 kBit/s. Wie das technisch läuft ist mir eigentlich egal, ich möchte eigentlich nur noch aus dem Vertrag raus, dessen Leistung von Alice nicht vereinbarungsgemäß erbracht wird.

[freifallspoiler]

Ich habe es nun doch noch einmal probiert die Hotline anzurufen und war sehr erstaunt. Nicht nur, dass ich keinerlei Wartezeit hatte, der Mitarbeiter war auch sehr hilfsbereit und kooperativ.

Es scheint als ob die seltsame Antwort nicht der einzige Brief bleiben soll:
Das Schreiben vom 4.3. sei noch in Bearbeitung und im System bereits als “überfällig” markiert. Nach Einschätzung des Kundenbetreuers sollte ich innerhalb der nächsten Woche eine Antwort erhalten, die in seinen Augen auch den Widerruf bestätigen müsste.
Er vermerkte die Bitte das Schreiben nun zügig zu bearbeiten.

Dann bin ich ja mal gespannt und halte Euch auf dem Laufenden.

[freifallspoiler]

in den letzten Tagen klingelte immer mal wieder die bekannte 040er Nummer an, wo keiner dran ist, wenn man abnimmt. Wie ich hier schon las ist das die Hotline für die Kundenrückgewinnung. Das ließ mich hoffen.

Tatsächlich kam heute eine SMS:

Lieber Kunde, die Deaktivierung Ihres Aie Anschlusses erfolgt am 30.3.2011. Eine schriftliche Bestätigung erhalten Sie in den nächsten Tagen. Ihr Alice Team

Sollte es das wirklich sein? Jetzt muss nur noch die Portieug der Nummer zu den Telekomikern klappen - OKOK, ich weiß, jetzt werde ich naiv und übermütig